... könnte man ja meinen, sofern es einem am 01. Mai langweilig werden sollte, holt man sich einen Film aus der Videothek (es sei denn, man hat verstanden, das es sinnvollere Dinge geben könnte), um sich die Zeit zu vertreiben.
Eines hat man dabei jedoch sicher erreicht; man hat die Zeit vertrieben, denn sie ist weg.
Verschiedenes ist derzeit im Angebot. Heute jedoch gibt es keinen Filmtipp, sondern eine Filmwarnung. Fictionfantasy.de schreibt über die beiden Filme Solar Flare und Solar Attack - Der Himmel brennt:
Solar Flare Katastrophenfilme des US-Fernsehens enthalten immer drei Zutaten: eine Menge Emotionen, einen Bösewicht, welcher den Helden am Heldentum hindern will, und eine beliebige Katastrophe als Rahmenhandlung. Das können herabfallende Meteoriten, brennende Hochhäuser oder wie hier Sonneneruptionen sein. Nach dem Kracher 10.1 muss freilich etwas Globales her, ansonsten könnte man das Interesse des Zusehers nicht fesseln. Und um ebenso auch das jüngere Publikum zu binden, schafft man mit dem fünfzehnjährigen Mathegenie Riley eine passende Identifikationsfigur. Dieser stellt während seiner privaten Studien fest, dass der Erde ein großer Ausbruch an Sonnenmaterie droht. Auswirkungen eines solchen Flares konnte man in der realen Welt schon mit Störungen im Stromnetz oder beim Ausfall von Satelliten beobachten. Hier droht jedoch nichts Geringeres als der Ausfall des landesweiten Stromnetzes.
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Zusammen mit der wissenschaftlich abgehalfterten Physikerin Dr. Joanna Clark und seiner Mutter macht sich Riley auf den Weg, irgendjemandem auf Behördenseite von der drohenden Gefahr zu berichten. Im Weg steht jedoch der böse Marshall Pryor, welcher als Chef eines großen Konzerns in der drohenden Katastrophe eine Möglichkeit sieht, Profit zu machen. Während der Marshall (ich dachte bisher, das sei ein polizeilicher Rang?) samt seinen Totschlägern Jagd auf Clark und Riley macht, versuchen sich diese an das Weiße Haus zu wenden, um das Vaterland vor Unbill zu schützen.
Und für das Vaterland nimmt man viel in Kauf - da kann es vorkommen, dass Dr. Clark schnell mal eben zwei Stockwerke von einem Parkhaus herabspringt, um sogleich - natürlich unter dem Kugelhagel eines Attentäters - in das nächstbeste Auto zu springen. Und es spricht nicht für die amerikanische Gesellschaft, dass bei einem Ausfall des Fernsehers sogleich Panik ausbricht und die Regierung in Frage gestellt wird, "weil die jetzt nichts tut!". Meine Güte, die haben unsere Kanzlerin noch nicht gesehen, die würde das nicht einmal wahrnehmen. Der Eintritt der Sonneneruption wird dann visuell auch mit dem Verdampfen von Meerwasser untermalt - hier ist dann endgültig der Punkt erreicht, an dem man sich das Ende des Filmes wünscht.
Rein gar nicht zu empfehlen. 4 von 10 Punkten
Solar Attack - Der Himmel brennt
Der schwerreiche Wissenschaftler Lucas Foster ist im Begriff, ein Programm zur Erforschung der Erderwärmung zu starten. Hierzu hat er ein bemanntes Vehikel entwickelt, das im Suborbit wissenschaftliche Daten sammeln soll. Leider wird im Film nicht erklärt, warum das keine unbemannte Sonde erledigen kann und weshalb das ganze Programm 100 Millionen Dollar kostet, während VirginSpace das Ganze zu einem vergleichsweise Spottpreis anbietet. Nun ja. Just in dem Augenblick, in dem das MAV (Manned Airospace Vehicle) startet, entdecken die Wissenschaftler von SNEL (Solar and Near Earth Laboratory), dass mehrere massive Ausbrüche solarer Materie auf die Erde zusteuern. Leider treffen eines dieser CMEs (coronal mass ejections) und das MAV genau aufeinander und das CME gewinnt. Wem jetzt vor lauter Abkürzungen schwindlig geworden ist, dem sei gesagt, dass diese für den Film kaum wichtig sind.
Lucas Foster ist kurz - nun, etwa 5 Minuten - betrübt über den Verlust seines Freundes, des Testpiloten, und entdeckt wenige Augenblicke später mit seinem Lastwagen voller elektronischem Equipment das, was ganze Heerscharen von Forschen übersehen haben: Durch die Ausbrüche der solaren Materie droht der Menschheit die Ausrottung. Praktischerweise arbeitet Fosters Ex-Frau bei SNEL und so kann er ihr diese Theorie unterbreiten. Leider ist der Chef von SNEL nicht gut zu sprechen auf Foster und zudem der typische Archetyp des Isch-glaub-des-alles-grundsätzlisch-ned!, und so wird der Multimillionär aus dem Forschungslabor herausgeworfen.
Als mehrere wichtige Satelliten durch CMEs zerstört werden und deren Trümmer auf die natürlich bewohnten Regionen der Erde niederregnen, scheint man jedoch leicht die Stirn zu runzeln, ob Dr. Foster nicht doch recht haben könnte. Aber es kommt noch schlimmer: Die solare Materie, die laut Film von der Ozonschicht (!) zurückgehalten wird, entzündet das Methan in der Atmosphäre und droht damit das Leben auf der Erde auszulöschen.
Okay, durchatmen. Es kommt schlimmer.
Foster findet in seinem Lastwagen heraus, dass mehrere Atomsprengköpfe, die auf den Nordpol abgeschossen werden, das Methan wieder zum Erlöschen bringen können. Woher aber Atomsprengköpfe bekommen?
Natürlich kennt Foster einen befreundeten russischen U-Boot-Kapitän, der sich auf das Ganze einlässt. Als das Schiff jedoch die Raketen startet, wird es von einem amerikanischen U-Boot beobachtet, das sogleich wild Torpedos auf die russischen Kameraden losschickt. Am Ende heiratet Foster seine Ex-Frau wieder. Und Neuseeland existiert nicht mehr - ein CME war schuld ...
Nein, im Ernst - meinen die das ernst? Wie kann man in nüchternem Zustand so einen Film drehen, jenseits von Gut und Böse jeglicher wissenschaftlicher und logischer Handlung? Die solaren Ausbrüche scheinen ständig live und glasklar gefilmt zu werden, gleichzeitig betrachten alle immer verschwommene Dias der Materiewolken. Die Schauspieler wirken ständig, als würden sie möglichst schnell diesen Job wieder loshaben wollen, bis auf Mark Dacascos, der den Lucas Foster spielt - hier scheint eine psychotische Substanz in seinem Blut ständig für hibbeliges Handeln, rasch abgelöst durch wichtig wirkendes Herumstehen verantwortlich zu sein. Nein, "Solar Attack" ist ein solch übler Film, dass man ihn seinem besten Feind nicht antun möchte!
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